Weekly Update #1 – Über Neujahrsvorsätze und Druck

2016.

Neues Jahr, neues Glück.

So oder so ähnlich fangen viele Beiträge zu Silvester und Neujahr an. Mit Vorsätzen, mit Plänen, mit Dingen, die man endlich anpacken und ändern will. Jetzt hat man schließlich die Chance dazu! Aber warum eigentlich nur jetzt?

Ich bin nicht so der Typ für Neujahrsvorsätze – ich kann sie sowieso nicht halten…Mehr Sport machen? Gleich am ersten Tag des Jahres mit der 30 Day Squat Challenge beginnen für die Bikini-Traumfigur, für den Knackarsch, damit sich am Strand alle nach einem umdrehen? Nein, erst einmal die restlichen freien Tage genießen. Am Neujahrstag Pizza bestellen, Filme schauen und mit dem Liebsten den ganzen Tag im Bett rumlungern.

Sich gesünder ernähren? Nur noch clean & healthy kochen, kein Fertigessen mehr, mehr Gemüse und Obst oder wieso nicht wieder vegan? Nein, lieber sich keine Gedanken machen, essen was man möchte. Die Pizza eben – mit zusätzlichem Käserand – wenn schon denn schon. Oder nach der Silvesterparty noch eine Tüte Chips vom völlig überfüllten Buffet stibitzen. Und dann ist da noch der Geburtstag, bei dem es die viel zu leckeren Cakepops gibt…Einfach nehmen und genießen!

Trotzdem habe ich mir die letzten Jahre immer wieder Vorsätze gesetzt, kleine, aber auch große Ziele. Aber Vorsätze bedeutet irgendwo auch Druck. Was, wenn man es schon wieder nicht schafft? Schon wieder Nichts auf die Reihe kriegt? Für das eine Projekt viel länger braucht als erwartet? In der Uni das eine Fach wieder fallen lässt? Im Juni nicht in die kurze Hose passt?

Manchmal, da möchte ich es allem und jedem gerecht machen. Vor allem auch mir. Bei manchen Dingen bin ich richtig perfektionistisch. Ordnung halten kann ich gut. Organisieren, planen, aber auch träumen. Und mit großen Plänen und Träumereien kommt auch der Druck. Erwartungen an mich – von anderen, von mir – dann Zweifel. Und dann geht gar nichts mehr. Aus. Stopp!

Deshalb möchte ich mir für dieses Jahr nur eines vornehmen: mehr auf mich achten und mich nicht unter Druck setzen, in kleinen Schritten denken und kleine Erfolge feiern. Es muss sich nicht immer alles ändern, man auch kleine Dinge anders und besser machen. Ein neues Jahr heißt nicht, dass man nun alles auf den Kopf stellen muss. Man hat das Gefühl, dass es so ist, vielleicht weil es alle einem so vormachen, aber es muss nicht für einen selber so funktionieren.


2014 und auch 2015 waren nicht meine besten Jahre. Es waren beides Achterbahnfahrten, mit extremen Höhen und Tiefen. Ich habe mich in neue Ufer begeben, wurde ins offene Meer fallen gelassen und habe selber Schiffbruch erlitten. Aber ich habe auch Schönes erlebt, bin tief getaucht und habe neue Horizonte gesehen. In Zukunft werde ich auf diese Jahre zurück blicken und sagen können, dass sie mich verändert, dass sie mich geprägt haben, mehr als all die Jahre zuvor. Und 2016?

2016 soll gut werden. 2016 will genossen werden und in Erinnerung bleiben. Lieber einen Gang zurückschalten und langsamer fahren, vielleicht lässt sich so der ein oder andere Unfall vermeiden. Bloß nicht baden gehen!

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7 Kommentare

  1. Ein schöner Text 🙂 Ich finde Jahresvorsätze meistens etwas für die Katz..die meisten Menschen nehmen sich so viel vor und halten es dann doch sowieso nicht ein. Vor allem finde ich ja, dass man sich das ganze Jahr hindurch ändern und Vorsätze machen kann, dazu muss kein neues Jahr anfangen. Ich halte es dieses Jahr ähnlich wie du, lieber kleine Schritte machen, mich nicht unter Druck setzen lassen und es so nehmen wie es kommt.

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