Unterwegs // Mallorca: Torrent de Pareis

Endlich kann ich wieder einen neuen Eintrag verfassen! Ich hatte in den letzten Tagen Prüfungen und andere Uni-Probleme, aber gottseidank hat sich alles erledigt und ich kann erstmal eine Pause einlegen! 🙂

Heute möchte ich euch über den Torrent de Pareis berichten. Hierbei handelt es sich um die zweitgrößte Schlucht Europas und die größte Mallorcas, die man innerhalb von ca. 3-6 Stunden durchqueren kann.

Ich kannte die Schlucht vor unserem Urlaub nicht, mein Freund hingegen war vor Jahren als Kind schon einmal von unten (also von Sa Calobra) teilweise hineingelaufen.

Eigentlich bin ich überhaupt kein Wandermensch, ich liebe zwar Spazierengehen oder kleine Touren, aber ansonsten ist Wandern für mich wohl die langweiligste Sportart überhaupt!

Die Durchquerung des Torrents hat mich aber von Anfang an fasziniert, vor allem weil sie in so ziemlich jedem Reiseführer den wir mitgenommen haben als super schwer, total anstrengend und als „erst recht nicht für Anfänger geeignet“ angepriesen wurde…das war dann wohl der ausschlaggebende Punkt für mich – ich muss ja das Gegenteil beweisen! ;D

Außerdem wollte ich zeigen, dass die Wanderung auch in Turnschuhen machbar ist – das durfte man laut Reiseführer und diversen Internetforen nämlich bloß nicht machen, viel zu gefährlich! (als ob!^^)

Nach langem hin und her überlegen (wegen den Turnschuhen & meiner Unsportlichkeit, die meinem Freund wohl mehr Sorgen machte als mir….schließlich hätte er mich da irgendwie raustragen müssen wenn ich plötzlich zusammenklappen würde oder so) haben wir uns dafür entschieden!

Die Planung

Zwei Tage davor sind wir extra nach Escorca und Sa Calobra gefahren, um nachzuschauen ob und wann ein Bus fährt. Da wir hierzu nichts im Internet finden konnten, wollten wir auf Nummer Sicher gehen.

Leider mussten wir dann feststellen, dass der Bus runter nach Sa Calobra nur um 12:00 Uhr fährt und der Bus hoch nach Escorca nur um 15:00. Eigentlich wäre unsere Idee gewesen, morgens von unten nach oben zu fahren und dann gemütlich runter zu wandern – das ging ja aber nicht.

Also war der Plan: mit dem Auto nach Escorca, wir waren um ca. 7 Uhr dort (und nicht die Ersten!), runterwandern und dann mit dem Bus wieder rauf. Hat super geklappt, sogar inklusive einer kleinen Badezeit in der Bucht.

Übrigens: die Parkplätze in Escorca sind rar, also viel später sollte man dort nicht ankommen und wer den Bus unten bekommen möchte sollte auch am Besten spätestens eine Stunde vorher an der Haltestelle sein. In den Bus passen ca. 40 Leute und deshalb könnte es sein, dass größere Gruppen mit Auto geteilt werden – eine Person fährt dann mit dem Bus hoch und darf den Rest unten wieder abholen. Die Busfahrt kostet ca. 5 Euro.

Die Wanderung

Aber nun mal zur eigentlichen Wanderung:

Wir hatten zwei Reiseführer, einen sogar von 2010, aber irgendwie waren beide nicht so der Bringer. An manchen Stellen wussten wir einfach nicht was gemeint war, sodass wir irgendwie mittendurch liefen und erst später beim Zurückschauen merkten „Oh, da hätten wir langgehen müssen“.

Aber ich muss sagen, das „Einfach-Mittendurch-Laufen“ hat gut funktioniert, allerdings hatten wir einen ziemlich trockenen Torrent, sodass es auch kein Problem war mal andere Wege zu nehmen. Ich denke das sieht man gut auf den Bildern, es gab nur noch sehr wenige Pfützen.

Die Pfeilmarkierungen und Steinmännchen haben wir übrigens auch öfter mal übersehen…aber das macht auch nichts, der Weg geht schon irgendwie weiter ;D

Ich zeige euch jetzt lieber ein paar Bilder und schreibe zu dem ein oder anderen noch etwas, denn obwohl die Wanderung sehr spannend war – einen spannende Erzählung kann man daraus trotzdem nicht machen ;D

Außerdem soll das ganze hier nur einen kleinen Einblick bieten – denn falls es jemandem wirklich interessiert: am besten selbst erleben 😛

Und da geht’s dann durch!

Der Weg von dem Restaurant bis zum eigentlich Abstieg ist ziemlich leicht und ich denke, dass man ihn auch ohne Reiseführer finden würde! Okay, wir waren beim Felsentor etwas verwirrt, aber im Grunde gibt es nur einen möglichen Weg ^^

Wir haben dann eine Gruppe von spanischen Wanderern getroffen, von denen einer den Weg und den genauen Abstiegseinstieg (seltsames Wort) schon kannte. Wir haben uns einfach angeschlossen und sind zusammen abgestiegen.

Steintor kurz vor dem eigentlichen Abstieg

Blick Richtung Torrent de Lluc

Blick runter zur Schlucht (die man fast gar nicht mehr erkennt) auf halbem Abstieg

ehemalige Polizeikaserne

Höhlenhäuser ^^

Der Abstieg dauerte insgesamt ca. eine Stunde. Er war zwar nicht schwer, aber dennoch anstrengend – die Morgensonne schien nämlich direkt auf unsere Seite.

Dafür gab es aber auch einen atemberaubenden Blick auf die Berge, man konnte sogar die ehemalige Polizeikaserne und ein paar Höhlenhäuser entdecken (die ich zu gerne mal aus der Nähe sehen würde!).

Unten angekommen haben wir erstmal eine Pause eingelegt, um die Aussicht zu genießen und uns etwas auzuruhen, bevor es dann richtig losgehen sollte.

Flussbett erreicht, Blick zurück nach oben

Und da geht’s jetzt lang!

Das Bild links gehört eigentlich nach weiter oben ;D / Rechts: Pause am Flussbett

Mein Versuch die steilen Wände zu fotografieren…natürlich erkennt man nicht annähernd wie hoch das eigentlich ging!

Flussbett / Steine (äh Felsbrocken) größer als ich! Und das ist noch der Anfang, das sind sozusagen noch „Babyfelsbrocken“ o.O

links: Höhle und Blick in den Torrent, gesehen von der Kreuzung (s‘ Entreforc, da wo Torrent de Lluc und de Gorg Blau zusammentreffen) / rechts: Steine und ich ;D

Abstecher zu Sa Fosca (die Dunkelheit)…es sieht heller aus, als es war! 😀

Den Abstecher würde ich jedem empfehlen!

Rechts: Die Höhle Cova des Romagueral / Links: ein paar „Steine“ davor

Seht ihr den eingequetschten „Ministein“? ^^

Zum oberen Bild:

Auf der linken Seite seht ihr die Kanonenkugel (oder jedenfalls glaube ich, dass sie es ist^^).

Und auf dem rechten Bild ist meiner Meinung nach die schlimmste Stelle überhaupt! Leider sieht man auf dem Foto kaum was…die Stelle heißt übersetzt „Dicke macht euch dünn“, ich denke das lässt erahnen wie eng das ganze ist ^^ Aber die Enge war gar nicht das Problem, sondern die von den zahlreichen Wanderern wirklich extrem glatt geschliffenen Steine – wie Eis!
Ich hatte da regelrecht einen Panikanfall bekommen (inkl. Heulanfall! xD ) und wollte partout nicht weiter bzw. hab mich nicht getraut 🙁

Es war einfach unglaublich rutschig und das vorgesehene Seil als Abstiegshilfe war weg…also wartete ich bis uns eine Gruppe an älteren Herren eingeholt hatte, die die ganze Zeit hinter uns gingen. Diese beruhigten mich erstmal und holten dann ein Seil heraus und halfen mir herunter. Einer der Männer hatte die Wanderung schonmal gemacht und meinte die Stelle sei tatsächlich sehr viel rutschiger als früher.

Übrigens hab ich hier mal wieder gemerkt, dass der Torrent nichts für kleine Menschen wie mich ist (ich bin ca. 1,60m)! Es gab genug Stellen an denen mein Freund ohne Probleme weiter kam, ich allerdings unbedingt Hilfe benötigte, weil ich z.B. mit dem Fuß keinen einzigen Punkt erreichen, aber auch nicht springen wollte.

Beim nächsten Bild seht ihr mal wie riesig so ein Felsblock schonmal sein kann, wobei auf den Fotos alles auch nochmal viel kleiner wirkt ;D

Ziegen gab es im Torrent auch mehrere – schon faszinierend, wie diese Tiere ohne Probleme auf gefährlichstem Terrain klettern und laufen können!



links: letzte Barriere / rechts: Sa Calobra

Am Schlimsten fand ich übrigens die Busfahrt, ich fahre nicht gerne Auto bzw. Bus und auf Serpentinen schonmal gar nicht…und wenn ich dann auch noch in einem riesigen Reisebus sitze…oje. Deshalb auch die lange Autoschlange die ihr links erkennen und zu Ende denken müsst 😉

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