Da habe ich doch fast meinen wöchentlichen Rückblick vergessen – es fiel mir tatsächlich erst ein, nachdem ich meinen Beitrag zu 22 Dingen, die du sofort ausmisten kannst am Montag gepostet habe und mich danach über den Wochentag wunderte. Aber gut, ich saß ja fast eine Woche krank Zuhause rum, da kann man so etwas schon mal vergessen! 😄
Heute möchte ich ein wenig über das Älterwerden und die damit verbundenen „Pflichten“ schreiben – genauer gesagt über das Jahr 30 und Kinder. Oder eben, wie bei mir, keine Kinder.
Wie ich auf dieses Thema komme? Nun, ich bin am Wochenende zu meinen Eltern in die Heimat geflüchtet (bei uns gab’s nämlich eine Superbowl-Party).
Kinder? Jetzt aber schnell!
Ich bin sehr gerne bei meinen Eltern, aber in letzter Zeit merke ich auch: es wird immer anstrengender und ich muss mich dort oft zusammenreißen. Warum?
Dieses Jahr werde ich 30 – und habe jetzt schon keine Lust auf diesen Tag. Nicht weil es mir Angst macht oder ich mich alt fühle, sondern wegen all der nervigen Fragen und Erwartungen.
„Hast du denn schon Pläne für die nächsten Jahre?“
„Wie sieht es mit Kindern aus?“
„Denkst du denn gar nicht an die Zukunft?“
Eben die typischen Fragen, die man einer (Fast-) 30. Jährigen stellt. Nicht.
Das Problem bei meinen Eltern: meine älteste Freundin Bekannte erwartet gerade ihr 2. Kind und hat nun mit ihrem Ehemann ein Grundstück gekauft. Du musst wissen ihre und meine Eltern sind seit Jahren befreundet – erst so kamen wir überhaupt in Kontakt. Von daher lebt sie gerade das idealtypische Leben vor.
Und ich? Ich denke aktuell nicht an Kinder, lebe mit zwei Katzen in einer Mietwohnung, studiere immer noch, fahre zum Saufen auf Festivals und schaue während meiner Freizeit japanische Kinderserien 🤷♀️
Während des Abendessens fragten mich meine Eltern dann, ob ICH denn zufällig wüsste, ob es Förderprogramme für den Hausbau in Köln gibt, damit sie es IHR weitergeben können – seriously? Das triggerte mich weil ich eben keinen Kontakt mehr zu ihr habe und so begann die große Fragerunde und Diskussion 😩 Ich dachte immer meine Eltern wären da recht locker, weil es vorher wirklich NIE ein Thema bei uns war, aber nun haben sie anscheinend ihre Meinung geändert und bekommen langsam Panik, dass sie niemals Großeltern werden 🤦🏼♀️ Am liebsten mag ich übrigens die Argumente „Ja früher…“ oder „Als deine Mutter so alt war…“ oder für alle mit Migrationshintergrund, auch toll: „Aber in Land XY kriegt man schon mit 18 Kinder!!1!11!“ Es nervt einfach. So. Sehr. Deswegen fällt es mir auch immer schwerer meine Eltern zu besuchen, was ich super schade finde…
Den Tag selbst hoffe ich übrigens ganz weit weg zu verbringen – vielleicht ja am anderen Ende der Welt. Letztes Jahr war ich mit meinem Freund in einem Ryokan im hintersten Japan und hatte so wenigstens für ein paar Stunden meine Ruhe ♨️