Hast du eigentlich schon einmal darüber nachgedacht wie nachhaltig du lebst und wie nachhaltig eigentlich deine Mitmenschen leben? Mach es bloß nicht, es ist frustrierend.
In meiner alten WG war Nachhaltigkeit kein wirklich großes Thema. Alleine schon bei so einfachen Themen wie Mülltrennung waren wir uns immer uneinig. Als ich dort einzog und mich über die fehlende gelbe Mülltonne wunderte, meinte meine Mitbewohnerin nur „im Wohnheim gibt es seit Jahren nur Restmüll“ – ist das tatsächlich so? Meine andere Mitbewohnerin, die ursprünglich aus Rumänien kam und auch erst vor kurzem eingezogen war, hatte sich ebenfalls nie mit dem Thema beschäftigt. Natürlich war es nicht so, dass es nur eine Restmülltonne gab. Es gab sehr wohl eine gelbe Tonne – meine Mitbewohnerin war entweder nur zu faul oder zu ignorant um ordentlich Müll zu trennen. Als ich dann versuchte eine Mülltrennung bei uns einzuführen, scheiterte es an ihrer Sturheit. In beiden Mülleimern landete einfach der gleiche Müll und irgendwann hatte ich einfach keine Lust mehr fremden Müll zu sortieren oder sie ständig darauf anzusprechen. Das sorgt ja auch nicht gerade für das beste WG-Klima. Also ließ ich es einfach sein und dachte mir „Irgendwann ziehst du in deine eigene Wohnung und kannst Müll trennen so viel du willst“.
Und ich bin bei dem Thema wirklich kleinlich – wenn ich in meinem alten Elternhaus ein Stück Plastik im Restmüll sah, dann rief ich meine Brüder in die Küche, hielt ihnen eine kleine Rede und ließ sie den Müll in die richtige Mülltonne einsortieren. Ja, ich war wirklich eine nervige Schwester, aber ich mache das aus Überzeugung! 😄 Dieses Müllthema ist auch einfach omnipräsent.
Ich habe eine gute Freundin, die auch ein bisschen „öko“ ist und gut und gerne ihren Müll trennt. Sie hat übrigens mein damaliges Zimmer übernommen und es inzwischen erfolgreich geschafft Mülltrennung in der WG einzuführen. Aber meine ehemalige Mitbewohnerin ist auch schon längst ausgezogen, von daher gab es keinen Widerstand 😉 Sie hat zuvor mit einer gemeinsamen Bekannten zusammen gewohnt – aus gutem Elternhaus – und sie hatte absolut keine Ahnung von Mülltrennung. Sie wusste nicht einmal dass und wie man Papier trennt. Mich hat das damals ziemlich „schockiert“ als meine Freundin es mir erzählte, immerhin dachte ich das wäre normal, wenn man seinen Müll trennt und immerhin die Restmüll-, gelbe und Papiertonne sollten ja überall bekannt sein. Lernt man das nicht auch in der Schule? Ich weiß es nicht mehr. Sie wusste es jedenfalls nicht bzw. hat es nie von zu Hause mitbekommen.
Jetzt wohne ich schon ein Jahr in meiner eigenen Wohnung und trenne fleißig meinen Müll. Dumm nur: die Nachbarn machen es nicht. Ich weiß ich sollte mich nicht so sehr darüber aufregen, aber ja, es regt mich super auf! Jedes Mal wenn ich meinen Müll herunter bringe und in eine der Tonnen schaue – egal welche – ich finde dort alles: Restmüll, Plastik, Papier. Selbst in der Papiertonne?! Und es macht mich wahnsinnig. Da versucht man ein wenig nachhaltiger zu leben und stellt immer wieder fest: vielen ist das Thema Nachhaltigkeit einfach scheißegal. Das ist frustrierend und macht mich traurig. Ich bin auch nicht der Typ Mensch, der andere belehren will, aber ich frage mich immer wieder, was eigentlich falsch läuft in unserer Gesellschaft und wie man das Ganze ändern könnte.
2 Kommentare
Hallo meine Liebe,
du sprichst mir aus der Seele, ich versuche ebenfalls nachhaltig zu leben..aber wenn man in die Mülltonnen oder gelben Säcke sieht, bemerkt man dass sonst keiner den Müll trennt 😉
Liebe Grüße und hab ein schönen Sonntag;)
Isa
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Ja, echt schade dass die meisten Menschen nicht mal so einfache Dinge wie Mülltrennung auf die Reihe bekommen. Ich lasse mich trotzdem nicht entmutigen und trage meinen Teil zum nachhaltigen Leben bei.
Das neue Design gefällt mir gut 🙂