Zu einer nachhaltigen Bank wechseln?

Heute brauche ich deinen Rat 😊 Und zwar stehe ich gerade vor der Frage, ob ich zu einer nachhaltigen Bank wechseln soll.

Wieso?

Nun, bisher war ich immer bei der Sparkasse in Solingen – seitdem ich mein Konto zu Schulzeiten eröffnet habe. Dank meines Studiums war dieses bisher immer kostenlos. Im letzten Jahr Ă€nderten sich allerdings die AGB und ich muss nun zahlen – stolze 7,95 € pro Monat. FĂŒr nichts. Ich habe die Filiale seit Jahren nicht betreten und nutze – außer Online-Banking – keine Service-Angebote. Leider hat die Sparkasse es auch verpasst mir Bescheid ĂŒber diese Änderung zu geben oder mich zu fragen, ob ich rein zufĂ€llig in den gĂŒnstigeren Tarif möchte. FĂŒr mich ein No-Go, ganz schlechter Kundenservice und somit ein KĂŒndigungsgrund.

GrundsĂ€tzlich bin ich der Meinung, dass ein Girokonto kostenlos sein sollte – ohne irgendwelche KontofĂŒhrungsgebĂŒhren. Ich hĂ€tte mein Konto so oder so gekĂŒndigt, sobald GebĂŒhren anfallen wĂŒrden, denn es gibt inzwischen sehr viele Online- bzw. Direktbanken, die alle ein kostenloses Girokonto anbieten.

Auf jeden Fall habe ich schon passende Angebote gesucht: Bei Mydealz gibt es z.B. öfter Angebote, wo du bei der Kontoeröffnung Geld „geschenkt“ bekommst – teils 200€. Das finde ich ganz schön viel! Bei solchen Angeboten lese ich immer die Kommentare und einer davon fragte:

Was passiert bei der Bank mit deinem Geld? Welche Unternehmen werden unterstĂŒtzt? Fließt dein Geld beispielsweise in RĂŒstungsexporte?

Das machte mich stutzig – diese Fragen hatte ich mir in der Tat noch nie gestellt. Stimmt das? đŸ€” Also habe ich ein wenig recherchiert und ja: so tolle Sachen machen die „normalen“ Bank mit deinem Geld nicht.

Da wird in Unternehmen investiert, die Waffen verkaufen, Kinderarbeit dulden oder an Tieren testen. GefÀllt mir ganz und gar nicht!

Also habe ich einmal recherchiert, welche anderen Optionen ich habe. Und im Prinzip nur eine: zu einer nachhaltigen Bank wechseln, die sich gegen diese Dinge ausgesprochen hat. Auch viele kirchliche Banken tun dies.Bei meiner Arbeit gibt es ein Projekt, welches sich mit nachhaltigen Geldeinlagen beschĂ€ftigt und auf deren Seite habe ich eine gute Liste gefunden. Ich möchte hier nicht direkt verlinken, aber wenn es dich interessiert, dann google nach dem Titel auf dem Screenshot 😄

Das „Doofe“: die meisten dieser nachhaltigen Banken nehmen KontofĂŒhrungsgebĂŒhren. Wobei ich mir dann denke: bevor ich mein Geld der Sparkasse zustecke, die damit Dinge anstellt, die ich so nicht unterstĂŒtze – dann kann ich das Geld ebenso einer nachhaltigen Bank zustecken. Da weiß ich wenigstens, was damit nicht passiert.

Aber: ich habe eine Bank gefunden, die nachhaltig oder fair ist und keine KontogebĂŒhren verlangt. Diese Bank ist allerdings kirchlich. Ich und Kirche? Nein, danke. Ich kann mit Religion recht wenig anfangen, mit dem Konstrukt „Kirche“ (z.B. Papst, Kirchensteuer) noch weniger. Andererseits ist die Bank fĂŒr jeden zugĂ€nglich und das angelegte Geld fließt ja nicht nur in die Kirche – fĂŒr mich ist der Nachhaltigkeits-Faktor sowieso wichtiger. Ich frage es mal so: WĂ€re es moralisch okay, wenn ich zu dieser Bank wechsle, obwohl ich die Grundprinzipien nicht nachvollziehen kann, den Anspruch der Bank aber gut finde? 🙈

In einem Youtube-Video zu diesem Thema habe ich außerdem diesen interessanten Vorschlag gelesen: Du meldest dich bei einer „normalen“ Bank an, kassierst die 200€ Boni und spendest dieses Geld an eine Organisation deiner Wahl. Klingt erstmal gar nicht so schlecht, oder? Aber leider auch nicht wirklich ĂŒberzeugend, denn es löst ja das Grundproblem nicht!

Was denkst du? Hast du dich schon einmal mit diesem Thema beschÀftigt?

FĂŒr mich war und ist das ganze Thema „Geld“ recht neu! Ich muss hier noch viel lernen 😌

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