Persönlich // #1

In English // Usually I don’t write that much – I prefer pictures or photographs to express my feelings. I used to write poetry, lyrics or a diary when I was younger, but I stopped. It was too exhausting and time-consuming. I don’t think I am good at writing, I cannot tell nice stories or imagine new worlds, cannot build up beautiful pictures. But in the last months I wrote a lot. There was so much stuff going on, so many events, things, feelings – all this I couldn’t handle. So I wrote. I wrote in English, because I was scared that writing in my native language would be too much, too intense. I wrote down my feelings, my thoughts, my anger and my sorrow. And now there are so many memories – memories that I have to let go.

Eigentlich hasse ich schreiben. Das ist überhaupt nicht mein Medium, ich finde es anstrengend und zeitaufwendig. Früher habe ich Gedichte geschrieben. Songtexte. Und Tagebuch geführt – aber auch das habe ich irgendwann aufgegeben. Ich führe einen Blog, aber auch hier poste ich lieber Bilder statt Texte. Ich kann einfach keine Geschichten erzählen, keine Welten erfinden, keine Bilder übermitteln. Meine Phantasie ist groß, aber mit Wörtern kann ich sie nicht ausdrücken.
Dennoch habe ich in den letzten Monaten so viel geschrieben wie noch nie. Ich habe Ereignisse beschrieben, Dinge die passiert sind, meine Gefühle aufgeschrieben. Ich habe versucht Dinge zu verarbeiten, die ich nie wirklich verstanden habe. Versucht meine Gefühle zu ordnen – und meine Gedanken. Habe versucht meine Wut zu sammeln und meine Trauer festzuhalten. Ich habe auf Englisch geschrieben, weil ich Angst hatte, dass die Wörter mich erschlagen und die Sprache hat mir den nötigen Abstand geboten. Weil ich damit gerade nicht alles bis ins kleinste Detail ausdrücken kann.
Jetzt lese ich mir meine Texte durch und es macht mich traurig.
Das sind Erinnerungen, die ich vielleicht nie vergessen werde.
Vielleicht werden sie mir aber auch bald schon egal sein.
Das sind Bilder in meinem Kopf, die so frisch sind, als wären sie erst gestern passiert.
Kleine Filmabschnitte, die ich immer und immer wieder abspielen kann.
Das sind Momente, die mir wichtig waren – nein, die mir wichtig sind.
Und sie machen mich traurig. Traurig, weil sie sich nicht wiederholen werden.
Weil sie nur noch Erinnerungen bleiben werden. Erinnerungen die ich loslassen muss.

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5 Kommentare

  1. Mir geht es da etwas ähnlich, ich habe auch Zeiten in denen ich mehr schreibe als in anderen.

    Danke!! 🙂
    Und zu den Spamkommentare, stimmt, die landen ja irgendwie im Spam. Aber ich es nervt trotzdem und ich denke Catcha ist das beste Mittel. Oder ich versuche es damit die Kommentare zu erlauben…

  2. Auch wenn du vielleicht nicht so gerne schreibst muss ich sagen, dass du es verdammt gut machst! Ich habe den Post wirklich verschlungen 🙂

    In manchen Teilen stimme ich mit dir überein: Ich kann mich auch besser mit der Fotografie ausdrücken, aber gerade um die Gedanken zu ordnen gefällt mir das Schreiben ungemein! Ich mach es nicht oft, aber wenn, dann richtig und aus gutem Grund ….
    Ich wünsche dir noch alles Gute und hoffe, dass du bald nicht mehr so viele Gedanken ordnen musst <3

    Liebste Grüße
    Leandra

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